Sardinien, here we are..

14.06.2015 236 sm (1.287 sm gesamt)

Puh, geschafft! Das war auf unserem bisherigen Trip der Schlag mit den meisten Superlativen. Jetzt freuen wir uns ueber eine 4 taegige Pause in der Marina Villasimius. Eigentlich ohne viel Arbeit. Die geplante Tour, mit unseren Raedern ein wenig die interessante Gegend zu erkunden, muss naemlich warten. Ein Reifen hat einen Platten. Also doch wieder arbeiten :-/
Die Marina ist sehr schön. Sie verfügt über 850 Liegeplätze, von denen vielleicht 100 (inkl. der vielen Schlauchboote und Fischerbötchen) belegt sind. Also Platz en masse. Trotzdem stimmt die Infrastruktur und es gibt ein tolles Restaurant, viele kleine Läden, Bäcker, Markt und Boutiquen und sogar Arzt und Apotheke. Wahrscheinlich aufgrund der Belegungssituation bekommen wir zudem einen Superpreis und beschließen daher, erst einmal mindestens vier Tage hier zu bleiben. Dies wäre sicherlich auch eine Marina für einen Ganzjahresliegeplatz, zumal Air Berlin und andere Fluglinien für wenig Geld regelmäßig Cagliari anfliegen.

Nebenbei schauen wir den Ankerliegern in der Bucht vor uns beim Schaukeln zu, die Wellen sind noch immer nicht ohne. Den ganzen Tag blaest der Wind mit 24 Knoten. Mir persoenlich reicht es aktuell mit Schaukeln, Snowy auch. Ich denke, Klaus-Dieter auch..

Von Vulcano aus haben wir einen Stop bei Salina eingelegt. Alfredo ist bekannt fuer seine Granita. Ein Getraenk mit zerstossenem Eis. War lecker, kann ich nicht anders sagen. Eigentlich wollten wir danach sofort die 236 sm in Angriff nehmen, entschieden uns aber fuer eine letzte Nacht vor Anker vor der Insel Alicudi. Wirklich ankern konnten wir nicht, die grossen Felsbrocken unter Wasser hielten uns irgendwie davon ab. Laut Toernfuehrer haette es noch einen guten Ankergrund im „Mini-Hafen“ vor dem kleinen Oertchen Alicudi geben sollen. Tja, weit und breit war dieser angebliche Sandgrund nicht zu sehen. 20 Meter Wassertiefe und da, wo wir haetten ankern koennen, waren kreuz und quer Fischerboot-Bojen verstreut. Ein Fischer hat uns dann seine Boje angeboten. Um es kurz zu machen: in der Hoffnung, noch eine letzte Nacht halbwegs zu schlafen, haben wir uns dafuer entschieden. Den Preis allerdings runterhandeln muessen, wir wollten die Boje ja nicht kaufen. Durch den Schwell die ganze Nacht eruebrigt sich die Frage, ob wir gut geschlafen haben 🙁 um 5 Uhr sind wir dann aufgebrochen. Selten haben wir so einen ausladenden Ort gesehen. Haesslich trifft es wirklich.

Was uns erwartet hat, habt ihr ja bereits lesen koennen. Waschmaschine, Schleudergang. Die Wellen waren ab der Haelfte der Strecke wirklich nicht mehr klein und kamen mitunter aus verschiedenen Richtungen. Uns dreien war eine kurze Zeit nicht wirklich wohl, wir mussten uns an diese Kreuzsee erst gewoehnen. Ich war die Einzige, die irgendwann nicht mehr konnte. Aber es lag nicht nur an den Wellen. Die Magenverstimmung, die Klaus-Dieter vor einigen Tagen hatte, hatte mich nun auch erwischt. Jedenfalls hilft mir schlafen dann…und das habe ich notgedrungen auch gemacht. Waehrend unserer ersten Nachtfahrt habe ich nicht viel geschlafen, diesmal war es umgekehrt. Ich glaube, 2 Stunden hat Klaus-Dieter dann doch noch schlafen koennen. Snowy war uebrigens ein perfekter Bordhund 😉 er hat fast nur geschlafen und wenn er kurz in`s Netz musste, hat er sich gemeldet und dann ging`s angeleint auf das Vorschiff. Fuer alle von Euch, die uns noch besuchen kommen, keine Bange. Dank Sagrotan und Co und viel, viel Meerwasser koennen wir uns problemlos die Sonnenuntergaenge von dort ansehen..

Viel los war uebrigens in der dunklen Nacht nicht. Genau 1 Frachter. An den beiden Tagen im hellen war selten ein Boot in Sicht, mal ein sehr langsamer Fischer, im Schlepp zwei Fischfarmen (das sah wirklich interessant aus), ansonsten waren wir alleine und ringsrum nur Wasser. Viel Wasser.
Allerdings hatten wir dann mitten auf dem Meer doch noch Besuch. Eine erschöpfte Brieftaube ruhte sich ein paar Stunden bei uns aus, bevor sie weiterflog.
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Gestern Morgen fuehrte noch zu dem Rekord, die laengste Zeit, die der Skipper am Rohr sass und nicht der Autopilot. Kurz vor Sardinien fiel der Plotter auch noch aus und mit ihm saemtliche Daten. Nicht schoen, aber dieses Problem kennen wir bereits. Solange er nach einiger Zeit die Daten wieder anzeigt, ist ja alles gut. Dieses Mal auch, denn um 19.50 Uhr lagen wir endlich in der Marina fest. Ohne Umwege versteht sich 😉