Tag 11 Paxos – Levkas

25.06.2013 42 nm (402 nm gesamt) Die Mitteilsame schreibt wieder 🙂 und kaum faengt der Tag richtig an, gibt es auch schon wieder Input. 06.45 Uhr (unsere Zeit, bei Euch 05:45 Uhr), Anker auf und sobald er bei den letzten Metern anfaengt zu ruckeln und sich schwer macht, bin ich gespannt, was ich diesmal wohl geangelt habe. Heute war es nur ein verrosteter fremder Anker, allerdings der Kette folgend, noch immer in Gebrauch. Na super. Beim Trennen der beiden ist doch glatt der Bootshaken abgebrochen und der gute alte Leinentrick musste her. Der Ankerinhaber am Kai (etwa 40m links von uns, hat aber den Anker genau vor uns geschmissen) war inzwischen auch an Deck -aber entweder noch muede oder hat als Franzose unser Englisch nicht verstanden. Na ja, ich vermute eher zweiteres, wir sind jedenfalls dann endlich Anker auf. Schon seltsam, was wir uns immer wieder einfangen, aber mit Abstand ungeschlagen bleibt ein verrostetes Herrenfahrrad am Anker in Kroatien. Kaum eine Stunde unterwegs, der naechste Driss. Unser Salon sieht aus wie ein Badesee, Wasser, wohin man schaut. Ein Schlauch unter dem Waschbecken ist abgegangen. Der Kaffee, den ich mir eben machen wollte, muss also warten. Erstmal ist nun Boden wischen angesagt, bei etwa 2 m hoher Welle. Die Kanaldurchfahrt durch das Lagunengebiet zwischen Levkas und dem Festland bei 21 kn Wind war richtig toll. Ein paar Plastiktoennchen bei der Einfahrt, neben denen Felsbrocken im Wasser deutlich zu sehen waren, eine eher schmale Einfahrt mit 2 m links und rechts an Platz und eine neben dem Fahrwasser rasch auf 50 cm abnehmende Wassertiefe zu sehen – das hatte schon was. Ok, ok, der Wind haette gerne weniger sein duerfen, denn die bewegliche Bruecke zu Beginn der Kanaleinfahrt wird nur stuendlich zur Seite geschwenkt. Wir waren eine Viertelstunde zu frueh dran und so langsam wurden die wartenden Schiffe immer mehr. Schaulustige Badegaeste in unmittelbarer Naehe am Ufer und wir mittendrin in diesem Haifischbecken 🙂 ..die Felsbrocken neben uns haetten auch nicht so nah sein muessen. Schon ein Erlebnis fuer sich. Hinzu kam noch ein Italiener mit seinem Motorboot hinter uns, der die ganze Zeit auf Kuschelkurs kommen wollte und eine Motoryacht von links, die einem Ankernden ausweichen musste, diesem fast den Bug gerammt hat und wohl meinte, der Groessere von uns gewinnt. Pah! Klaus-Dieter musste nicht einmal rueber schreien, ob er seinen Fuehrerschein in der Lotterie gewonnen haette, so nah war auch er an uns dran. Jedenfalls hat er sich dann nach einigen nicht verstaendlichen Worten brav ebenfalls hinter uns eingeordnet. Nach der Durchfahrt ging es entlang der Insel Levkas, die wunderschoen ist, in die Bucht Vlychon. Eine Bucht, die total geschuetzt zu sein scheint und einem ein Ankerfeeling mit all den anderen Yachten gibt, wie wir es uns fuer die Karibik erhoffen. Allerdings schreibe ich nicht umsonst: SICHER SCHEINT! Denn alle paar Jahre – so auch in 2012 – fegt hier einmal ein echter Wirbelsturm durch und wirft alle Yachten an Land oder laesst sie sinken. Mehr dazu koennt ihr bei youtube sehen. Nun, das muss aber bitte nicht heute Nacht passieren. Wir werden den Rest des Tages noch ruhig angehen, mit Snowy an Land gehen, Sundowner (Gin Tonic) trinken, Maultaschen mit Ei und Salat essen (wer jetzt fragt: schon wieder?, dem sei gesagt, dass wir vier Paekte dabei haben) und dann den Abend mit Petroleumleuchte und Rotwein im Netz ausklingen lassen. Morgen geht es nur ein paar Meilen weiter.