warten, warten, warten…

05.09.2015 62 sm (2503 sm gesamt)

Tja, eigentlich gibt es nicht viel zu erzaehlen und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es so lange keinen Blog mehr gegeben hat. Oder auch, weil irgendwie die Luft raus ist. Wir freuen uns riesig auf zu Hause, Conny und Paul sind bereits seit einger Zeit in Valencia, Bibi ist wieder nach Hause geflogen, wir haengen hier in Mahon fest und mir geht das Ganze hin und her wegen der Atlantikueberquerung tierisch an die Nieren. Aber der Reihe nach.
Die Ueberfahrt von Malle nach Menorca war mal wieder davon gepraegt, dass es Bibi und Nadine mehr oder weniger die ganze Zeit uebel war und ich brav acht Stunden am Ruder stand. Die Nacht verbrachten wir in einer wunderschönen Bucht auf Menorca. Diese war allerdings so eng, dass wir Landleinen ausbringen mussten. Jeder, der unseren Blog liest, weiss, dass das an sich nicht so unser Ding ist. Diesmal hatten wir allerdings die ungekrönte aber umso effektiver vorgehende „Miss Triple-L“ bei uns. Wie ein Fisch sprang Bibi mit der Landleine über Bord, kraulte zu einem Felsen und – wir konnten gar nicht so schnell schauen – da hatte sie sich an dem Felsen auch schon hochgehangelt und beide Landleinen waren fest. Whow! Sie wurde daraufhin sofort zur Miss Super-Triple-L (Land-Leinen-Leger) gekürt.
Am nächsten Tag ging es noch die paar Meilen nach Mahon und wieder war den Damen schlecht. Kaum in Mahon angekommen, ging es Ihnen aber sofort besser und sie verschwanden den Nachmittag und den naechsten Morgen in die Altstadt zum Shoppen.
Nachdem wir Bibi vor zwei Tagen im stroemenden Regen mit dem Leihwagen nach Ciutadella zur Faehre nach Mallorca gebracht hatten, fuhren wir noch ein wenig ueber die Insel. Wirklich sehr schoen, aber leider war der Ausflug begleitet von Hagel, Sturzbaechen an Regen und Gewittern. Im Schlaucher schwamm nach unserer Rueckkehr der Benzinkanister froehlich vor sich hin und ich habe sicherlich 200 l Regenwasser rausgeholt.
Und nun liegen wir hier und warten und warten, denn im Moment weht der Mistral draussen mit bis zu 40 kts. Kaum dass der sich ausgeblasen hat, kommt Ostwind mit bis zu 36 kts. Ich habe mich schon mehrfach gefragt, ob es nicht eine mehr als daemliche Entscheidung war, die Marina in Valencia zu canceln und eine in Sardinien auszuwaehlen. Erstens waeren wir jetzt noch schoen ein paar Tage mit unseren Freunden zusammen gewesen, zweitens schon laengst am sicheren Zielort angekommen, haetten nicht die bloede Rueckfahrt nach Sardinien und letztendlich waere es auch in Anbetracht meiner taeglichen Gemuetsschwankungen pro und contra Atlantikueberquerung besser gewesen, am spanischen Festland zu liegen.
So werden wir es wohl auf die harte Tour machen und ein kleines Wetterfenster zwischen Ende des Mistrals und Anfang des Ostwinds nutzen, um nach Sardinien zu kommen und uns dann erst mal ganz schnell vor dem starken Ostwind zu verstecken. Los muessen wir, denn ich werde langsam wirklich nervoes wegen unserer Rueckfluege. Wie gesagt, irgendwie ist die Luft im Moment bei uns beiden raus…