Archiv für den Tag: 17. Mai 2015

Wir waren in Olympia

17.05.2015 75 sm (517 sm gesamt)

Freitag morgens um 6 Uhr ging der Wecker und es hiess wieder einmal Aufbruch. Bye bye Pylos, bye bye Drecksplatz. Direkt am Kran zu liegen hinterlaesst im wahrsten Sinne Spuren. Leider. Aber lieber den letzten gequetschten Platz in der Ecke, als gar keinen. Danach hiess es erstmal: Boot schrubben.
Wir waren gespannt, was uns am naechsten Ziel so erwartet. Der Hafen von Katakolon. Im Toernfuehrer beschrieben als grosszuegige Hafenanlage. Demnach haben wir uns mit der Ueberfahrt auch Zeit gelassen, konnten von den 51 sm tatsaechlich mal 11 sm segeln und waren nach fast 7 Stunden angekommen. Hach, wir haben schon fast vergessen, wie angenehm diese Ruhe sein kann 🙂
Das Hafenbecken kann sich grosszuegig nennen, allerdings nur, weil ein ganzer Kai fuer Kreuzfahrtschiffe vorgesehen ist. Kreuz und quer im Wasser an dem einzigen fuer Yachten vorgesehenen Kai laufen Leinen durch das Becken und es sind schon wieder -zig Bojen verteilt. Da war die Ruhe schon wieder vergessen…mit Pauls Hilfe laengsseits am Kai haben wir zwischen einem L-Schlaucher (der aber Platz fuer XXL beanspruchte – wie immer) und einem Boot mit griechischer Flagge dann festgemacht. Kaum waren wir fest, kam auch schon der erste Kommentar, so koennten wir aber nicht liegen bleiben. Oh man!
Alexander, einem netten Griechen, gehoerte das Boot neben uns und wir kamen sehr schnell und sehr nett in`s Gespraech. Er hat uns seinen Schluessel fuer das Frischwasser gegeben, Strom konnte man sich einfach so nehmen. Ansonsten liess sich keiner von der Obrigkeit sehen. Wir haben aber auch keinen vermisst! Von wegen, in jedem Hafen die Bootspapiere zeigen muessen und beim Einlaufen ueber Funk melden.
Im Gespraech mit Alexander ueber die Situation der Griechen erfuhren wir doch einige interessante Dinge. So war er der Ansicht, dass es den meisten Griechen gar nicht schlecht gehe. Jeder denke halt in erster Linie an sich und Geld sei in der Regel auch genug vorhanden, nur der Staat sei halt pleite. Nun, die vielen hochwertigen Autos und die wirklich schmucken Haeuschen, nicht zu sagen Villen, die man ueberall sieht, sprechen nicht gerade gegen seine Analyse. Zumindest auf dem Land, in den grossen Staedten wird dies wahrscheinlich anders aussehen.
Und zum Schluss erfuhren wir, dass morgens um 8.30 Uhr ein Zug von Katakolon nach Olympia faehrt. Der Plan fuer den naechsten Tag stand also 🙂
Gestern morgen standen wir also am Gleis und haben auf den Zug gewartet. Puenktlich bog er um die Ecke und hoppla, der konnte sich sehen lassen. Ein Dieseltriebwagen. Wahrscheinlich kann diese Ueberraschung mit der Olympiade 2004 in Verbindung gebracht werden. Wir mussten 5 Euro pro Person zahlen und sind sehr bequem rd. 1 Stunde nach Olympia gereist.. Einmal dort zu stehen, wo das Feuer entzuendet wird, hat schon was 😉 Bilder werden wir so bald wie moeglich in die Galerie hochladen..
Da der Zug aber nur nach Olympia fuhr, nicht zurueck, haben wir fuer 40 Euro ein Taxi zurueck genommen. Einen Mercedes mit -haltet Euch fest- 700.000 KM auf dem Tacho. Wir waren zu viert und mussten den Sohn des Taxifahrers hinten auf den Schoss nehmen. Auf der gesamen Fahrt sahen wir alle paar 100 m enorme Muellberge am Strassenrand. Wir erfuhren, dass das EU Geld zum Bau der Muellverbrennungsanlage zwar gereicht hat, diese aber finanziell nicht unterhalten werden kann und deswegen geschlossen ist. Gleichzeitig werde aber ein Bussgeld faellig, wenn man den Muell so wie frueher einfach auf einer Deponie entsorge, also wuerde er jetzt einfach liegengelassen. Auf die Frage, wie das denn weitergehe, zuckte der Taxifahrer nur mit den Schultern.
Oh man! Wir sind jedenfalls heil am Boot angekommen und haben gestern Abend endlich die Grillsaison eroeffnet 😉

Heute morgen -nach einem mal wieder ausgiebigeren Fruehstueck- sind wir nach Zakynthos aufgebrochen. Kurz vor der Hafeneinfahrt haben wir eine ganze Gruppe Delphine gesehen. Einige sind richtig aus dem Wasser gesprungen. Bestimmt 20-25 Tiere. Super schoen! Habe es geschafft, Bilder zu machen. Natuerlich auch bald zu sehen 🙂

Liegen nun nach zweitem Manoever fest an einer Kaimauer und bleiben bis uebermorgen. Morgen Abend kommt Michael hier am Flughafen an und bleibt einige Tage bei uns, bevor er von Korfu wieder zurueckfliegt.