09.08. 2021, 1.075 sm gesamt
…..also jedenfalls, Kroatien zu erreichen. Gerade einklariert.
Aber zuerst einmal noch ein paar Worte zu Vieste. Wir brachen (mal wieder) früh auf, lagen doch gut 57 sm vor uns. Mit raumen Winden um die 10 bis 15 kts ging es zügig Richtung Norden. Ich brauche wohl nicht weiter auszuführen, dass der Wind, kaum dass die Hafeneinfahrt von Vieste voraus lag, auffrischte und zum Anlegen von der Seite mit 15 – 20 kts blies. Wie auch immer, das Anlegen gelang trotzdem ohne Macken und statt Sundowner ging es sofort los Richtung einer Weinbar. Was soll ich Euch sagen: Skippers Frau hatte nicht nur das beste Restaurant der ganzen Reise im Internet gegoogelt (romantisch in den Fels gehauen), sondern auch eine Weinbar, von der man aufs Meer, die Klippen und auf den Klippen halsbrecherisch liegende alte Häuser sehen konnte. Der Hammer! Überhaupt: nach Tropea und Otranto übernahm Vieste sofort Rang eins auf der Liste der schönsten Altstädte.
In dem Zusammenhang für alle, denen es ähnlich wie uns geht: wir waren vorher noch nie im Süden Italiens gewesen. Und damit mit allen Vorurteilen bewaffnet nun hier erschienen: Mafia, Diebstahl, Schmutz, Dreck, Armut, verfallene Städte etc. Und was haben wir (gerade in Apulien) vorgefunden? Nette, höfliche und hilfsbereite Menschen, die besten Restaurants der ganzen Reise, saubere, sehr gut renovierte bezaubernde Altstädte, in Bari den beliebtesten Bürgermeister Italiens und last but not least ein Preisniveau, das ich mir in Deutschland auch wünschen würde.
Wir wären gerne noch ein paar Tage in dieser bezaubernden Stadt geblieben, aber die Wettervorhersage erlaubte es nicht. Nur am heutigen Tag noch kräftiger Schiebewind, ab morgen dann auf unbestimmte Zeit gegenan. Und 60 sm gegenan fällt definitiv nicht unter die Prämissen unserer Reise.
Also (hoffentlich!) ein letzte Mal früh aufstehen. Um 05:30 klingelt der Wecker und mit 15 bis 20 kts raumen Winden geht es Richtung Kroatien.
Nach neun Stunden (tw. dann doch wieder unter Maschine) liefen wir in Ubli auf Lastovo ein. Nach unkompliziertem Einklarieren bei der Polizei und bezahlen diverser Abgaben bei dem Hafenmeister liegen wir jetzt ruhig in einer Bucht vor Anker. Anders als in Korsika aber nicht mit drei anderen Yachten sondern mit gut 20. Und anders als in Korsika werden gleich Ranger mit dem Schlauchboot kommen und einen emotional hohen Beitrag für das „Naturschutzgebiet“ einfordern in Verbindung mit der „Ankergebühr“. Kein Kommentar dazu – denn andererseits ist es ein wunderschönes Gefühl, wieder hier zu sein.