14.08.2021, 1.126 sm
Nach dem Einklarieren hatten wir zuerst überhaupt keine Lust, weiter zu fahren.
Deshalb blieben wir fünf Tage in einer wunderbar geschützten Bucht in Ubli. Gut, die Ranger kamen und wollten ihren Obolus haben (wohlgemerkt im 21. Jahrhundert wurden nur Kuna und die in bar akzeptiert, aber das gibt es auch in unserer Heimat, dass Tourismushochburgen auf Bargeld bestehen 🙂 ) und ein Salat und andere Lebensmittel des Einkaufszettels waren auf der ganzen Insel nicht aufzutreiben – aber: na und? So what? Grünzeug wird sowieso überbewertet.
Uns ging es ein wenig wie in der Südsee. Dort begann jeder Morgen mit der Frage: „haben wir so etwas Schönes schon jemals in unserem Leben gesehen?“ und hier heißt es den ganzen Tag lang: „Hey, wir sind in Kroatien und ist es nicht wunderschön hier?“
Vor einem Tag sprang dann morgens der Generator nicht mehr an. Nee, oder? Aber jetzt war die Luft zum Reparieren von Motoren wirklich raus. Ich fand nicht einmal die Kraft, die Verkleidung zu entfernen und einen, wenn auch inkompetenten, so aber zumindest kritischen Blick auf das doofe Teil zu werfen und ihm anzudrohen, dass ich ihn ins Salzwasser werfe, wenn er nicht spurt. Statt dessen telefonierte ich herum und fand auf Brac (nach Empfehlung von Karl-Heinz Beständigs Revierführer jemanden, der sich am Montag der Sache einmal annehmen wollte.
Gut, dann geht es heute bei 1,5 kts Wind halt bis SV. Klement und morgen in die Marina in Milna und Montag morgen bringt dann hoffentlich nicht nur die Erkenntnis sondern auch die Reparatur.
Der Mensch denkt und Gott lenkt. Mein Unmut über Maschinen, die an sich ohne zu murren Hunderttausende von Stunden vor sich hinlaufen sollten – sofern sie mit Benzin oder Diesel und Öl gefüttert werden – schien der höheren göttlichen Ordnung nicht zu gefallen. Also kam der zweite Knüppel gleich hinterher: nach 10 sm ging die rechte Maschine aus, es piepte und sie ließ sich nicht mehr starten. Na super! Aber da wir langsam stoisch gegenüber solchen Schicksalsschlägen werden, wurde rasch umgeplant, SV. Klement gestrichen und die Marina in Milna direkt angelaufen.
Nun hatte ich leider in diesem Blog an diversen Stellen bereits Gelegenheit, zu erklären, dass sich ein Kat mit nur einer Maschine nicht manövrieren lässt. Ich werde daher darauf verzichten, es nochmals auszuführen. Meine Laune ist auch so schon schlecht genug. Aber zumindest haben wir Glück im Unglück, dass wir sowieso hierher gemusst hätten.
Ich hoffe nur, dass sich alles ohne große Verzögerung reparieren lässt. Warum? Na, Detlev und Nora kommen in knapp einer Woche in Zadar an und wollen mit uns die restlichen sm bis zu unserem neuen Liegeplatz mitsegeln.