28.07.2015 12 sm (1.520 gesamt)
…oder wie war das?
Na, egal, jedenfalls wollten wir an sich Alghero heute, nachdem Stephanie und Olli den Bus zum Flughafen genommen hatten, fluchtartig verlassen. Nein, nicht weil es hier so hässlich ist – ganz im Gegenteil. Alghero gehört unbestritten zu den schönsten Städten unserer bisherigen Reise, wenn sie nicht sogar Platz Nummer 1 für sich in Anspruch nehmen kann. Süße schmale Gassen, die vielen Geschäfte mit Gold- und Korallenschmuck, jede Menge schöner Restaurants, Kirchen, Türme – einfach alles, was das Leben am Mittelmeer so lebenswert macht.
Nein, deswegen nicht, sondern eher, weil wir nach einer Nacht in der Marina das Gefühl hatten, uns gehöre schon ein großer Teil der Anlage. Und weil unser Budget für den Juni durch das viele tanken und die Marinapreise nicht nur schon aufgezehrt sondern sozusagen deutlich unter Normal Null lag. Also, ich hätte mir mit diesen Zahlen keinen Kredit mehr gegeben nach den neuen Regeln der Banken (ich weiß, dass das Basel III/IV heisst, aber ich bin schließlich nicht mehr im Job).
Wie auch immer, dann machte Nadine einen Fehler und seufzte: "schade, dass die Marina so teuer ist, ich wäre so gern noch geblieben". Und ich als verhinderter James Bond sah mich gezwungen, an "You only live twice" zu denken und mit sonorer, cooler Stimme sagte irgendwer neben mir: "Na, dann bleiben wir halt noch eine Nacht". Und deshalb gehört uns jetzt fast der ganze Steg, mein holdes Weib fiebert den Öffnungszeiten der Korallenhändler entgegen und die Restaurants sehnen sich nach meiner Kreditkarte. Was soll´s. Sparen wir halt im Juli: keine Marina mehr und Dümpeln in der Flaute. (Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt!)
Aber an sich wollte ich auch gar keinen Blog schreiben, sondern nur sagen, dass ich Bilder online gestellt habe 🙂
Archiv für den Monat: Juni 2015
So schnell vergeht die Zeit..
27.06.2015 116 sm (1508 sm gesamt)
.wir sind inzwischen im noerdlichen Westen angekommen und ankern nach 54 sm (ganze 4 davon unter Segeln, Wahnsinn!) in der Bucht Porto Conte. Die beiden verlassen uns uebermorgen schon wieder, Alghero ist aber fast nebenan, so 9 sm.
In Carloforto auf San Pietro haben wir vorgestern nach 3,5 Stunden Fahrt in der Marina festgemacht.
Nachdem wir einen Restauranttip bekommen hatten, war abends ein Captains Dinner angesagt: ein mehrgaengiges Menue rund um Thunfisch. Es war sehr, sehr lecker 🙂 Das Restaurant „Tonno die Corsa“ ist sehr zu empfehlen. Wir sassen auf einer der Dachterrassen mit Blick auf die Daecher des netten Ortes.
Gestern ging es 47 sm weiter zum Capo San Marco. Allerdings war das so nicht geplant. Wir hatten nach 6 Stunden Fahrt (33 sm) vor Porto Palma den Anker geschmissen, suchten den gut haltenden Sandgrund (lt. Reisefuehrer) allerdings vergebens. Unser Anker lag trotzdem phantastisch, mit der Flunke so richtig fest unter einem der Felsen. Die Ankerkette lag zwischen dickeren Felsbrocken, vom Sand weit und breit keine Spur 🙁 Wir hatten unterwegs Windstaerke 4 und der Wunsch, schwimmen zu gehen, war gross. Stephanie, Olli und ich haben uns die Luftmatratze genommen, Klaus-Dieter hatte seine erste Probefahrt im Kajak. Der Schwell nahm allerdings nicht ab und so richtig gluecklich ueber den vielen Felsen waren wir auch nicht, also hiess es nochmal Anker auf. Nach weiteren 14 sm und insgesamt fast 9 Stunden Fahrt waren wir endlich an einer Boje fest. Geschuetzt hinter dem Kap San Marco im Golf von Oristano und bei spiegelglattem Wasser. Bevor wir in die Landabdeckung kamen, hatten wir noch 6 Windstaerken, hohe Wellen aus Nordwest und waren ordentlich durchgeschaukelt worden.
Jedesmal unglaublich, eben noch tobte der Baer und auf einmal ist alles ruhig. Wind und Welle hatten am Nachmittag ploetzlich aufgebrist und uns echt ueberrascht. Angesagt war das Wetter anders. Nun gut, das leckere Essen ist dringeblieben, bei allen. Und das ist doch wenigstens positiv 😉
Nach unserem laengsten Trip heute heisst es morgen endlich einmal ausschlafen und gemuetlich fruehstuecken, bevor es mittags irgendwann die kuerzeste Strecke gibt, gefolgt von Alghero Sightseeing…
Planung gut, Wind leider nicht..
24.06.2015 29 sm (1.392 sm gesamt)
Satz mit X: war wohl nichts. Laut Wettervorhersage erwartete uns heute zwar Wind von vorne, aber nur mit 10 kts, in Boen 15 kts. Als wir auf dem Weg nach Carloforte an die Suedostspitze Sardiniens kamen, hatte der Wind sich dummerweise entschlossen, mit 25 kts, in Boen 31 kts zu blasen. Irgendwann hatten wir dann die Nase voll davon, entgegen dem Satz „Gentlemen never go to windwards“ zu handeln, zumal Olli sich seit dem Start in eine gewisse „Seekrankheitsempfindlichkeitshaltung“ begeben hatte. Also rechts herum in den Golfo di Palmas und in einer Bucht erst einmal kurz verschnaufen und schwimmen.
Dummerweise erlagen wir in der Bucht dann dem Glauben, es haette auch draussen etwas abgenommen und starteten den zweiten Versuch, Carloforte zu erreichen.
Tja, man muss wissen, wann man verloren hat. Kaum aus der Bucht, empfingen uns bis zu 32 kts auf die Nase. Und so gibt es heute bei uns einen schoenen Salat, den Nadine mal wieder exzellent zubereitet hat und … ..wir buchteln. Carloforte kann auch bis morgen warten, oder?
…aber sie hielt nicht lange…
23.06.2015 45 sm (1.363 sm gesamt)
..also, die Landleine, was sonst? Wir lagen so bloed in der Duenung, genau von der Seite, dass wir sofort, nachdem die Schlauchboote weggefahren waren, die Landleine loesten und unseren Bug in den Wind stellten. Herrlich, sage ich nur, keine Landleine mehr und darueber hinaus ertraegliche Duenung.
Gestern ging es dann weiter nach Cagliari. Die Marina liegt mitten in der Stadt an der Hauptstrasse. Schoen ist wirklich anders, aber dafuer war sie wenigstens teuer. Auf mein leichtes und leises Maulen nannte man mir den Preis pro Nacht im Juli und August – und dann war ich ruhig und froh, dass wir noch Juni haben.
Nach dem obligatorischen und ausgiebigen Besuch des nahen Supermarktes gingen wir gegen Abend in die Altstadt. Also, ich sag Euch, so etwas von schoen! Wir waren beide ueberrascht und genossen erst das Flanieren durch die engen Gassen und spaeter dann ein excellentes Abendessen. Ich war nach der Vorspeise so pappsatt, dass ich die gesamte Hauptspeise in Alufolie mit an Bord nehmen musste. (Anm. von Nadine: das kann nur Klaus-Dieter geschrieben haben 🙂 ) Ach ja, und was wirklich auffiel (und jetzt muss ich mal chauvinistisch werden) war die Unmenge an ueberaus gutaussehenden und extrem chic gekleideten Frauen. Fuer den Skipper nach vielen Wochen der Entbehrung (die eigene gut aussehende Ehefrau bleibt natuerlich immer aussen vor!) eine Wohltat. Und ich darf das auch so schreiben, denn Nadine gab mir uneingeschraenkt recht. Selbst wenn sie nicht wie Models aussahen (eher die Ausnahme) waren sie zumindest super gekleidet. Paul, jetzt gibt es noch einen Grund mehr, Sardinien nicht rechts liegen zu lassen.
Heute morgen kamen dann Stephanie und Olli puenktlichst an und brachten unser schon lange ersehntes Kajak mit.
Nach einem schnellen Aufbruch kommen wir gerade mal wieder in einer schoenen Ankerbucht an und sobald der Anker eingefahren ist, wird es ausprobiert…
Egal, an welchen Strand man kommt…
21.06.2015 26 sm (1318 sm gesamt)
..Sand, Sand und noch mehr Sand!!
Und der versteckt sich wirklich ueberall. Wie hat Yvonne gestern so schoen gesagt: man kann auch schon mal aussehen wie paniert 🙂 Nicht umsonst findet Klaus-Dieter Kroatien schoener – kein Sand, nur Felsen.
Apropos Yvonne. Wir sind gestern doch Anker auf und nach wieder exakt weiteren 5 sm haben wir uns vor den naechsten Strand gelegt. Cala Pira. Das Logbuch hatte ich abgeschlossen, als sich durch eine SMS eine kleine Planaenderung ergab: also den Anker wieder hoch und weitere 4 sm die Ostkueste hinauf. Irgendwann vor dem langen Strand Costa Rei klingelte mein Handy und das hiess: Segel runter und wieder einmal den Anker in den Sand graben. Kurzfassung: Schlaucher runter, Yvonne und ihren Mann am Strand einsammeln, nette Stunden an Bord verbracht 😉 Wir sind schon zusammen in den Kindergarten gegangen und die beiden wohnen in der Naehe der Holledau. Wenn Treffen in Bayern schon nicht geklappt hat, dann trifft man sich eben auf Sardinien..
Wir beide sind heute morgen wieder Richtung Sueden und liegen nun in Torre del Finocchio (mit Landleine). Conny und Paul, wenn ihr das lest: jaaaaa, so sieht es aus. Aber nur mit einer 😛 trotzdem: schlimm genug.
Morgen geht es frueh weiter, in die Marina Portus Karalis; sie befindet sich direkt vor der Altstadt von Cagliari. Lassen wir uns ueberraschen, es klingt ja sehr toll. Sightseeing sobald wir fest sind inklusive. Uebermorgen landet Stephanie mit ihrem Freund und wir erkunden zusammen die Westkueste bis Alghero. Eigentlich ist vom Wind (und somit auch Welle) her die Ostkueste angenehmer. Falls ihr beide das noch vor dem Abflug lesen solltet: die aktuelle Wettervorhersage laesst hoffen. Wir freuen uns auf Euch 🙂