23.11.2016,12:00 UTC, 136 sm, 379 sm gesamt,noch 2.392 sm bis zum Ziel
..was fuer eine Nacht! Doch der Reihe nach:
An sich gibt es gar nicht viel zu berichten. Im Laufe des gestrigen Tages legte der Wind zu und die Welle wurde immer hoeher. Fuer die Nacht beschlossen wir daher, nur die Genua stehen zu lassen. Paul probierte das erste Mal seine Selbststeueranlage aus und sie funkionierte richtig gut.
Aufgrund der quer von hinten anlaufenden Welle rollte das Boot dermassen, dass ich irgendwann waehrend meiner Freiwache in meiner Koje das Gefuehl hatte, immer nur wie eine Billardkugel ueber Bande gespielt zu werden. Festkeilen quer im Bett half dann etwas. Aber erstaunlicherweise ist bis heute noch keinem von uns uebel geworden. Die lange Atlantikwelle ist einfach nur angenehm, viel schoener und weicher als die im Mittelmeer. Am Anfang hat man ein wenig Angst, wenn von hinten so ein 3m Ungetuem anrollt, aber das legt sich sehr schnell, wenn man sieht, wie sanft die Welle das Boot anhebt und dann drunter her rollt. Und ich muss fairerweise zugeben, dass ein Monohull deutlich angenehmer mit dieser Welle umgeht als unser Cat.
Langeweile haben wir auch nicht. Die Tage gehen einfach so rum und dann ist auch schon wieder Abend. Die erste Nacht empfand ich – wie immer – als sehr gewoehnungsbeduerftig. Es war trotz des Halbmondes stockduester (Mond hinter Wolken verschwunden)und ich denke dann immer so an schlafende Wale und an der Oberflaeche treibende Container, wuerg. Aber auch in diesem Fall kehrt eine gewisse Routine ein und die letzte Nacht empfand ich schon als voellig normal. Dazu traegt sicherlich auch bei, dass das Vertrauen in die Seetuechtigkeit des Schiffes mit jeder Bewegung waechst.
Die Stimmung an Bord ist weiterhin praechtig und Conny war so lieb, uns gestern abend trotz der Ping Pong Bewegungen ein warmes Chili con Carne zu servieren. Nachdem wir nachts weiterhin Fleece brauchen, tat so ein warmes Essen sehr gut.
Seit heute morgen steht die Passatbesegelung und wir kommen dem Punkt, an dem wir nach Westen abbiegen werden, immer naeher. Es sind noch gut 350 sm, d.h. irgendwann in der Nacht von Freitag auf Samstag werden wir den Blinker setzen. Jetzt wird das erste Mal die Angel ausgeworfen.
DAS GIBT ES DOCH NICHT: An sich wollte ich den Blog schon wegschicken, jetzt muss ich doch tatsaechlich noch etwas ergaenzen. Nach nicht einmal 1 Stunde hatten wir bereits einen 70 cm langen Mahi Mahi an der Angel und die Plaene fuer das Abendessen blitzschnell angepasst. 🙂