14.07.2018
Am Montag waren wir hier angekommen und wollten ansich nur bis Dienstag bleiben. Aber wie so oft, hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Und der Wirt hieß diesmal Frank.
Frank ist ein absoluter Fachmann, ja ein Perfektionist in Sachen Harz und Gelcoat. Wir hatten seine Arbeit schon einmal vor zwei Jahren in Anspruch genommen und waren damals sehr zufrieden. Nun sollte er uns einen Einbauschrank im Cockpit fertigen. Im Laufe der Fertigung traten aber dermassen viele Probleme auf (u.a. lief die Seilsteuerung genau dort lang, wo der Schrank hin sollte), dass er heute entnervt meinte, wenn er das alles gewusst hätte, hätte er den Auftrag nie angenommen. Dienstag soll das letzte Teil montiert werden, so dass wir hoffentlich am Mittwoch loskommen. Es ist ja nicht so, als ob es uns in dieser Marina nicht gefallen würde, aber ich sage nur „Hochpreissaison“!!
Hinzu kommt, dass Frank kein Wort Englisch geschweige denn Deutsch spricht. Am Anfang lief unsere Konversation ausschließlich über das Google Übersetzungsprogramm, dann war Petra mit fließendem Französisch ja noch einen Tag da und inzwischen spreche ich schon fast fließend. Na, fast. Oder soeben. Aber wie auch immer, wir können uns von Tag zu Tag besser verständigen.
Ach ja, und dann haben wir ja noch zwei Schäden – am Bug (da hat uns einer in Abwesenheit gerammt, das Gelcoat ist über 20 cm weggesplittert und dahinter „lagoonmäßig“ kein Harz!!) und an der linken Seite (Italiener hat uns beim Einparken ohne Fender quer erwischt; leider hat keiner Zeit, das zu reparieren). Den Bug macht Frank dann behelfsmäßig auch noch (für eine perfekte Reparatur hat er keine Zeit) und aus demselben Grund muss ich mich um unsere linke Seite selbst kümmern. Also, wie war der Spruch? „Man repariert sich um die Welt“ – und das gilt auch im kleinen Mittelmeer.
Gestern Abend war hier ein Riesenfeuerwerk (weil heute Nationalfeiertag ist) und heute morgen war unser Deck schwarz von den heruntergerieselten Böllern. Aber was soll´s, wir haben ja Zeit.