12.07. 2019, Gaeta, 463 sm
Und schon wieder zehn Tage vergangen. Von Giglio aus ging es ans italienische Festland in die Marina Riva di Traiano. Mehr als 1.000 Schiffe liegen dort, aber schön ist anders. Der „Mini“ Market erinnerte mich eher an die aus meiner Jugend in Jugoslawien (von der Auswahl) und auch ansonsten merkte man, dass es nach Süden ging. Ähnlich ging es uns in der nächsten Marina in Ostia/Rom. Die Toiletten und Duschanlagen waren eine Zumutung, der Verfall überall zu sehen. Viele Geschäfte geschlossen und einen Markt gab es überhaupt nicht. Auch in dieser Marina lagen wieder mehr als 1.000 Schiffe. Aber zumindest gab es rund 10 Restaurants/Pizzerien und sehr gute Servicebetriebe. Wir mussten vier Tage dort bleiben, weil es ununterbrochen aus Südost pfiff und konnten die Zeit nutzen, um einige Reparaturen/Neuerungen durchführen zu lassen. Richtig erstaunt war ich, als die angegliederte Werft mir ein Edelstahlteil, von dem ich eine Zeichnung und eine Schablone angefertigt hatte, innerhalb einer Stunde sauber fertigte. Echt toll und jetzt läuft auch das Rollgroß sauber herauf und herunter. Auch der Persenningmacher wechselte ein völlig verklebtes Fenster zügig aus, fertigte dazu noch drei Fensterabdeckungen und verlangte dafür einen fairen Preis.
An sich wollten wir auch gerne kurz nach Rom – mit der Metro sind es nur 20 min bis zum Colloseum. Allerdings rieten uns die Einheimischen dringend davon ab – über 40 Grad und völlig überfüllt mit Touristen. Und da wir früher schon mehrfach in Rom waren und Snowy an einem solchen Ausflug erst recht keine Freude gehabt hätte, ließen wir es bleiben.
Dann ging es Mittwoch endlich weiter nach Nettuno. Rd. 30 sm gegenan, aber irgendwann muss es ja mal weiter gehen. Und zumindest der Wind war wie so häufig äußerst schwach, so dass nur die Welle störte.
Im Porto di Nettuno gingen wir dann längseits. Mit 120 Euro pro Nacht ohne WLAN wurde hier der höchste Preis bisher aufgerufen. Allerdings mit Abstand auch die besten Duschen und Toiletten geboten. Ein richtig großer Supermarkt lag direkt ausserhalb der Marina und daraus folgte: genau, Segler schleppen gerne übervolle Rucksäcke, Taschen und Tüten.
Abends erkundeten wir die wirklich sehr nette Altstadt, die direkt hinter dem Hafen beginnt.
Gestern dann – wieder zuerst gegenan, dann zwar Segelwind, aber mit 8 bis 10 kts nicht ausreichend – ging es früh auf die Mammutstrecke (50 sm) nach Gaeta. Hier liegen wir jetzt noch bis morgen vor der wunderschönen Altstadt mit imposanter Festungsanlage und gotischer Kirche vor Anker.
Morgen geht es dann nach Ischia, danach Positano und am Montag wollen wir in der für eine Woche gebuchten Marina Arechi ankommen. Dann freuen wir uns auch schon sehr auf die Ankunft von Bibi und Uli, die Mittwoch einfliegen.