Le Castella – klingt irgendwie toll.
Und richtig trutzig wirkt die Burg, nach der der Ort benannt ist, auch wirklich schon von See aus. Die Hafeneinfahrt erinnert einen mit den vielen Felsen direkt neben (und auch unter) dem Schiff eher an die schwedischen Schaeren. Sie ist eng und flach, aber ok und dahinter oeffnet sich dann das, was sich hochtrabend Marina nennt.
Wir erkunden nach der langen Fahrt sofort den Ort und sind erst einmal enttaeuscht. Halb so gross wie der Wiener Zentralfriedhof, aber doppelt so tot, wie man so sagt. Leere Strassen, keine Menschen, geschlossene Bars, Restaurants und auch Geschaefte. Kulturschock nach der Tuerkei und Griechenland!
Aber dann, so nach und nach, oeffnet sich der Blick und man nimmt den Ort anders wahr. Es ist nun mal der Sueden Italiens und es ist mittags und damit warm.
Abends faengt der Ort an, aufzuwachen. Die Jugend geht auf die Strasse, der Vergnuegungspark wird geoeffnet, die Restaurants fuellen sich und ab 22 Uhr sieht man auch die ersten Muetter ihre Kinderwagen vor sich her schieben. Es ist eben nicht Deutschland.
Wir finden ein super Restaurant und deshalb sei hier auch der Name genannt: La Scogliera.
Die Speisekarte enthaelt nur Fischiges, ist kurz und – natuerlich – nur auf Italienisch. Das wenige, was wir verstehen, oh, scusi, aber nicht da. Also geben wir relativ schnell auf und begeben uns in die Haende unserer netten Kellnerin, sprich, wir folgen einfach ihren Empfehlungen. Und fahren damit super. Nach einem traumhaften Meeresfruechterisotto bekommt einer frittierte Fische, Scampi und Tintenfisch und der andere einen filetierten Fisch vom Feinsten. Die Portionen sind so, dass unser manchmal zum Kater mutierender Hund auch noch fast einen ganzen Fisch abbekommt. Und der kalte Weisswein vom Haus ist von einer Qualitaet, die uns endgueltig anzeigt: Bella Italia, wir sind tatsaechlich im Land des excellenten Essens angekommen.