17.07. 2017 Portu Paul Luigi/Macinaggio/Korsika
Nun ist es schon wieder mehr als eine Woche her seit dem letzten Blog. Und trotz der vielen Dinge, die inzwischen passiert sind, war ich etwas unsicher, ob ich überhaupt einen schreiben soll. Denn zum einen ist es ja schon ein Unterschied, ob man das Mittelmeer durch- oder den Atlantik überquert und damit viel zu berichten hat oder einfach nur buchtelt und zum anderen denkt man dann auch, ach wen interessiert das eigentlich alles.
Insofern kam der Eintrag ins Gästebuch von unseren lieben Freunden Uli und Bibi – genau, das sind die, die wo da gerade sich laut und deutlich das „Ja“-Wort gegeben haben und wenn es nach allen Beteiligten geht, aus der Nummer auch nicht mehr rauskommen!!! Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, bei den Grüßen im Gästebuch und der höflich formulierten aber knallhart gemeinten „Bitte“ (ich kenne doch meine liebste Freundin 🙂 )ich möge doch mal bitte wieder was schreiben. Weil (vermute ich), man langweile sich in der Provence. Na, da denk ich doch, so als frisch verheiratet……. …..aber ich schreibe ja gerne etwas.
Kurz nachdem ich den letzten Blog geschrieben hatte, begann unsere Pechsträhne. Erst sprang der Generator nicht mehr an, dann ging der Aussenborder bei niedrigen Drehzahlen aus und Snowy hatte nach einem Spaziergang durch Büsche Pocken, die ihn sehr gejuckt haben. Das UKW hatte sich vorher schon verabschiedet und man fragt sich, ob man überhaupt noch Lust am Segeln hat.
Viele Telefonate später mit Tierärzten in Deutschland, Mechanikern in Deutschland usw. und erheblichem Frustaufbau beschlossen wir als erstes, Sardinien und den Besuch bei Anke und Uwe zu canceln. Wir hatten uns zwar riesig darauf gefreut, die beiden wiederzusehen, aber irgendwie war die Luft raus. Zumal ein „Fachmann Mechanico“ auf Elba zwar gut an uns verdient hatte, der Generator aber nach kurzer Zeit wieder seinen Geist aufgab.
Das Wetter bzw. der Wind spielten auch nicht richtig mit, sodass wir den Plan, Stephanie und Olli in Cavo abzuholen, wegen des heftigen Schwells aufgeben mussten. Gott sei Dank war es problemlos, die beiden nach Portoferraio umzuleiten. Dann hatten wir mit den beiden drei schöne Tage an Bord, immer begleitet von der „Spirit of the Wind“, fuhren nach Porto Azzurro und zum Lacona Beach.
Dort verließen uns zuerst Sören und Claudia mit ihren Kids, da sie Besuch in Bastia abholen mussten und auch weiter Richtung Süden ziehen wollten.
Vor drei Tagen dann auch noch Stephanie und Olli, die ihre Italienrundreise mit dem Auto fortsetzten.
Snowy ging es inzwischen an der Pfote nach Verband und Salbe deutlich besser, was er dann zum Anlass nahm, sich irgend ein Wehweh an der Hüfte zu holen. Nadine war langsam mit den Nerven runter, aber nach drei Tagen schien es ihm auch da wieder besser zu gehen.
Wir beschlossen dann, noch nach Korsika zu segeln, um Heidi und Michael in Macinaggio zu treffen. Sie haben sich ein neues Schiff auf den Balearen gekauft, es bereits hierher gesegelt und wollen heute nacht mit der Fähre ankommen. Endlich einmal ein schöner Segeltag: bei schönen NO ging es mit bis zu 8 kts von Elba nach Korsika – da störte selbst die quer laufende alte Welle nicht so sehr.
Als wir gerade glaubten, die Pechsträhne wäre beendet, da der Aussenborder wieder rund lief (von alleine) und ich nach zweistündigem „auseinandernehmenundwiederzusammenbauendiverserteile“ es tatsächlich geschafft hatte, dass der Generator nicht nur ansprang sondern -heureka – sogar vor sich hinschnurrte, traf die Nachricht ein, dass Nadine’s Mutter mit dem Notarzt ins Krankenhaus musste und auf der Intensivstation liegt. Insofern liegt schon wieder ein Schatten auf uns und Nadine überlegt, hochzufliegen.