Premiere

17.07.2015 17 sm (1750 sm gesamt)

Aber zu allererst: unser kleiner Mann stolziert wieder wie Oskar 🙂 Der Tierarzt war irgendwie eine schraege Type, der uns zum Empfang erstmal seinen Oberkoerper praesentiert hat, um sein Hemd in aller Ruhe zu wechseln. So was habe ich auch noch nie erlebt. Hauptsache aber, er konnte helfen…

Das war aber nicht die gemeinte Premiere. Auch nicht, dass wir in den letzten Tagen mehr gesegelt sind als unter Maschine zu fahren 😉 Von Bonifacio zurueck nach Sardinien gestern hatten wir auch wieder so einen tollen Segeltag, ich sage nur 16:1 sm. Kurz vor Mittag haben wir in der Bucht Liscia den Anker fallen lassen und lagen vor einem langen Sandstrand fest, umgeben von einigen Megayachten. Daran haben wir uns ja schon gewoehnt. Wie wir spaeter erfahren haben, hat ein sehr bekannter russischer Oligarch und Fussballfan (den Namen nennen wir aus urheberrechtlichen Gruenden besser nicht) dort schon laengere Zeit eine seiner Yachten vor Anker liegen. Direkt daneben liegt ein deutlich ueber 100 m langes Schiff (mit Helikopter an Deck), das ihm auch gehoert und das einzig und allein so eine Art Versorger darstellt. Der Heli wird fuer Einkaeufe genutzt, weiterhin sind alle „Spielzeuge“ auf dem Versorger und die Crew wohnt dort wohl auch. Weil, das geht ja gar nicht, dass man dafuer Platz auf seiner eigenen Yacht opfern muss. Wo man doch sowieso kaum Platz drauf hat 🙂 Es gibt schon sehr gewoehnungsbeduerftige Dinge auf dieser Welt..
Geankert hatten wir zwischen mehreren Bojen und konnten uns erst einen Reim darauf machen, als uns Anke und Uwe mit ihrem Dinghi besuchen kamen und erklaerten, diese seien die Begrenzungen fuer die Kite-Surfer, die gleich hier in Massen durch die Wellen sausen wuerden. Kurze Zeit spaeter waren wir sehr dankbar fuer diese Info, denn nachdem wir uns darauf hin etwas vorverlegt hatten, ging hinter uns die bunte Post ab. Wir hatten die beiden spaeter zu uns eingeladen und hatten einen sehr interessanten und informativen Nachmittag. Anke und Uwe leben seit 14 Jahren auf ihrem Schiff und sind seit vielen Jahren mit ihrem Schiff in Sardinien. Sie hatten daher naetuerlich super Tips fuer uns Sardinien Neulinge. Gestern Abend wollten wir eigentlich mal wieder an Bord essen, die beiden hatten uns aber eingeladen, mit ihnen und einer groesseren Bekanntengruppe essen zu gehen. Und jetzt kommen wir zur Premiere: wir haben gerne zugesagt, dieses spontane Treffen mit anderen Seglern ist ja das, was Klaus-Dieter an der Karibik so toll findet….hiess aber auf der anderen Seite: die Purpurmond bei 24 Knoten Wind alleine zu lassen. Und zudem lag das Restaurant etwas vom Strand entfernt und damit konnte man nicht einmal die Mastspitze sehen. Der Skipper war erst ein bisschen zoegerlich, nachdem wir aber noch etwas Ankerkette gegeben haben, muss man seinem Anker einfach mal trauen. (Dafuer, dass wir nicht im Sand sondern ueber Seegras geankert haben, eine prima Leistung!!)

Als wir im Restaurant auf ihre Bekannten gewartet haben, und diese um die Ecke kamen, war das Erstaunen auf beiden Seiten gross. Denn als wir in Bonifacio gelegen haben, kamen wir mit 2 Ehepaaren ins Gespraech, die mit ihren Hunden bei uns am Schiff vorbei gekommen sind und mit ihrem Kat einige Plaetze weiter gelegen haben. Na, und das waren ausgerechnet auch Uwe und Ankes Freunde. Manchmal ist die Welt wirklich sehr, sehr klein. Der Abend war jedenfalls super kurzweilig.