Tag 21 Mykonos – Paros

05.07.2013 22 nm (701 nm gesamt)
An sich ein kurzer Schlag von nicht einmal vier Stunden. Aber, um ganz ehrlich zu sein, als wir in die geschuetzte Bucht im Norden von Paros einliefen, hatte ich auch die Nase voll. Wenn man am Steuer steht, sich Weib und Hund schon wieder in das schuetzende ‚Wohnzimmer‘ zurueckgezogen haben und denkt ‚Gott sei Dank, der Wind schlaeft langsam ein‘ und schaut auf den Windmesser, der tatsaechlich einen Rueckgang auf ‚gerade mal‘ sieben Windstarken anzeigt, dann laeuft was falsch. So schoen das Revier ist, aber langsam geht mir der Meltemi echt auf den Zwirn. Heute hatten wir in der Spitze 9 Windstaerken, sprich ueber 38 kts. Wer es nicht glaubt, der schaue auf das angehaengte Bild. (Max TWS heisst: maximum true wind speed!). Haben fast 60 m Kette draussen und das erste, was ich in der Tuerkei machen werde, ist, 120 m Ankerkette zu kaufen!
In der Bucht liegt auch ein grosses Kreuzfahrtschiff und heute habe ich mich das erste Mal gefragt, warum ich nicht nur in Bayern bergwandern gehe und jedes Jahr zwei Kreuzfahrten buche und aus dem 15. Stock auf das Meer schaue.
Naja, wenn man dann erst einmal eine Stunde vor Anker gelegen hat und der auch noch haelt, dann beruhigt man sich wieder, aber nochmals: Auf den Meltemi in Sturmstaerke kann ich locker verzichten.
Gut, einen positiven Aspekt hatte das heute: es stimmt wirklich, dass Wellen, die ‚haushoch‘ erscheinen und von hinten angerauscht kommen, nicht ueber dem Schiff zusammenschlagen, sondern das Boot wie einen Korken anheben, drunter herrauschen und es dann wieder im Tal absetzen. Ein bisschen wie Achterbahnfahren, aber nach einiger Zeit stellt sich dann doch ein Gefuehl von:‘ ist ja gar nicht so schlimm‘ ein. Und die Atlantikwelle soll ja noch hoeher sein.
Und noch etwas Positives kann man dem Wind abgewinnen: Wir koennen gar nicht so viel Strom verbrauchen, wie der Windgenerator produziert. Aber nochmals: Lieber Kerzenschein, als dieser Meltemi! Und morgen soll es nicht besser werden. Nee danke, aber mit Griechenland als Segelrevier habe ich abgeschlossen. Null Bock! So, das war’s von meiner Seite!!

Ich kann nur sagen, wo er recht hat, hat er recht…aber das leckere Essen von gestern Abend musste einfach drin bleiben 😉 (Tz, tz und die ersten beiden Stunden haben Snowy und ich tapfer draussen durchgehalten)