10.05.2015 37 sm (433 sm gesamt)
Ich hatte den Blog heute frueh kaum abgeschickt und wir die Handys weggelegt, um mit unseren Mum`s zu telefonieren, ging es hier richtig rund. Nein, diesmal meine ich zum allerersten Mal nicht den Wind. Die Rolle an der Angel machte sich bemerkbar und zuerst glaubten wir weder unseren Ohren, noch trauten wir unseren Augen so recht. Aber als der Skipper versuchte, die Schnur einzuholen, erwies sich das als sehr schwierig. Gut, dass wir etwas geangelt haben, war jetzt klar. Irgendwas Schweres. So wie Klaus-Dieter sich zwischendurch anstrengte, hatten wir vielleicht ein kleines Fischerboot am Haken 😉 ..aber das haetten wir ja sehen muessen!? Mmh, wir haben uns waehrend der Einholprozedur, die uebrigens fast eine halbe Stunde dauerte, also ganz schoen viel ausgemalt. Aber mit dem dicken Fang haetten wir Beide nicht gerechnet. Im wahrsten Sinne des Wortes!!!!! Anfaengerglueck oder was?
Wir waren zuerst voll entsetzt und dachten, wir haben bei der Groesse, die sich da unter Wasser abzeichnete, hoffentlich bitte keine Schildkroete gefangen….ich habe mir also den Kaescher geschnappt und dann konnten wir sehen, was da hinter uns immer naeher kam: ein Thunfisch. Und Hilfe, hat der grosse Augen. Um es kurz zu machen: Snowy wiegt weniger. Der Kollege hatte knapp 10 Kilo. Ich haenge das Bild einfach mal unten an, schaut selbst. Die von Euch, die mich in natura kennen, kriegen wahrscheinlich jetzt ebenso grosse Augen 🙂 Fuer alle anderen, er war stolze 70 cm lang.
Irgendwann ist bekanntlich immer das erste Mal; aber bevor ich die Crew der My Lady ueber UKW abends zu frischen Thunfischsteaks in Honig-Sesam-Kruste einlud, brauchte ich einige sehr lange Minuten, um das Ganze quasi zu verdauen.
Auch Klaus-Dieter war sehr ruhig – es ist halt schon ein Unterschied, ob Thunfischfilets in der Metro gekauft werden oder ob man das arme Tier zuerst erlegen muss. Ich glaube, deshalb haben wir uns auch bisher weder fuers Jagen noch fuers Angeln interessiert. Aber bei dem, was wir vorhaben, ist es einfach ein Muss, sich aus dem Meer zu ernaehren und man macht es nicht aus Spass, sondern nur, soweit man es auch verspeisen kann.
Insgesamt konnten wir so viele Steaks herausschneiden, dass wir welche einfroren und auch Conny und Paul noch welche mitgaben.
Nach 7 Stunden Fahrt, 11 sm unter Segel und 26 sm unter Maschine (zum ersten Mal ein halbwegs akzeptables Etmal unter Segeln) haben wir den Anker fallen lassen und liegen jetzt im Hafen von Methoni. Ein nettes Plaetzchen. Man erkennt auf dem Landvorsprung neben uns die Mauern einer ausgedehnten Festung, direkt davor auf einer kleinen Insel steht der Festungsturm. In unserem Reisefuehrer wird von einem beeindruckenden, venezianischen Kastell berichtet. Methoni war 300 Jahre lang ein wichtiger Stuetzpunkt der Venezianer. Dann war es fast 200 Jahre lang in tuerkischer Hand, bis es die Venezianer unter Morosini fuer einige Jahrzehnte zurueckeroberten.