Archiv für den Monat: Mai 2015

Zweiter Finger

08.05.2015 25 sm (370 sm gesamt)
So, haben gestern in einer ruhigen Ueberfahrt den zweiten Finger erreicht – und einige Delphine gesehen.
Aber wie verhext, wahrscheinlich weil Nadine vorgestern noch von Schwell und Sturm usw. gesprochen hat:
Die Bucht ist zwar sehr geschuetzt, aber schon bei der Reinfahrt pfiff es mit ueber 20 kts. Und da die Bucht ringsherum von hohen Bergen umgeben ist…
..genau, Fallboen, die sich dann am Abend immer wieder mit fast 30 kts auf uns runterstuerzten, so dass wir uns die leidige Ankerwache ueber die ganze Nacht teilen durften. Da war es auch kein grosser Trost, dass die Crew der My Lady, die neben uns liegt, das gleiche Schicksal traf.
Heute morgen ist der Spuk vorbei – klar, ist ja auch Tag – und wir haben beschlossen, noch einen Tag hier zu bleiben.
Allein schon deshalb, weil wir unsere Abendessen in einer der drei Tavernen, die hier einsam am Strand liegen, wegen des Windes gestern ausfielen liessen.
Hier trifft man uebrigens jetzt auf einen total anderen Baustil. Die weissen Haueser der Kykladen sind passe. Auf der Halbinsel Mani wohnten frueher die kriegerischen Niklier, die an sich gegen jeden Krieg fuehrten (auch gegen ihre Nachbarn, ausser bei der Ernte oder Beerdigungen – da herrschte dann kurze Zeit Waffenstillstand). Von daher bauten sie ihre Haeuser immer mehr als Wehrtuerme aus. Die groesstenteils verfallenen dickwandigen Steinhaeuser werden zunehmend fuer den Tourismus entdeckt und entsprechend restauriert.

Tuerkisblaues Wasser, Sandstrand….

06.05.2014 79 sm (345 sm gesamt)

..doch schon in der Karibik?

Nee, nicht ganz, aber schaut Euch kurz das Foto an 🙂
Sind vorgestern tatsaechlich um 5 Uhr Anker auf gegangen (wurden aber mit einem super Sonnenaufgang dafuer belohnt -Bilder erscheinen bald in der Galerie), nachdem wir mit unseren Freunden von der My Lady einen netten Wiedersehens-Abend im gegenueberliegenden Restaurant verbracht hatten. Wir hatten uns viel zu erzaehlen und schuettelten immer wieder den Kopf, welche Schilder „sponsored by EU“ an welchen Plaetzen wir so entdeckt hatten. Unfassbar. Geendet hat der Abend mit einem von der Mutti selbstgemachten, super leckeren Limoncello aufs Haus. Der Tag war lang gewesen, denn morgens waren wir bereits die 2 sm von der Bucht rueber nach Adamas an den Kai gelaufen. Wir wollten die Purpurmond voll tanken und waren dort auch mit unserer neuen griechischen Bekannten Sofia verabredet, die uns mit ihrem PKW eingesammelt und rauf zur Plaka genommen hat, damit wir uns die alte Stadt anschauen konnten. Nettes kleines Doerfchen, ganz oben die Kirche und das Kastell und der Ausblick..sagenhaft! Haetten wir sonst nur wieder mit einem Leihwagen sehen koennen. Das Angebot hatte sie uns gemacht, als sie am Tag zuvor unsere Einladung, uns an Bord zu besuchen, angenommen hatte.

Die Ueberfahrt zum Peloponnes war sehr ruhig, wir mussten leider die fast 13 Stunden nur mit Maschine laufen. Die My Lady hielt sich die ganze Zeit knapp hinter uns.
Irgendwann habe ich mich gefragt, warum denn so gar keine Delphine vor oder neben uns zu sehen sind in der ganzen Zeit? Ich haette soooo gerne welche gesehen….Klaus-Dieter meinte, Wale waeren doch auch durchaus klasse. Mmmh, joa, waere sicher auch imposant! Die, muss ich aber ehrlich zugeben, sind mir aus einer sicheren Entfernung aber irgendwie lieber, wir haben ja ein Fernglas an Bord 🙂
Wie auch immer, ueber das UKW kam Paul irgendwann rein und meinte, wir sollten mal fix Backbord achtern schauen……und da hatte ich sie doch noch: Delphine!!!! 🙂 FREUUUUUUUUU !!!!!!
Weniger schoen war, dass zwischendurch immer mal wieder ein ganzer Schwung Plastik und anderer Muell an uns vorbeischwamm 🙁
Kurz danach sind wir auch am Ziel gewesen, in der Bucht Sarakiniko auf der Insel Elaphonisos. Hier liegen wir seitdem auf 3,90 Metern vor Anker und viel passiert hier nicht. Gestern war ich kurz im Mast oben, da unser Grossfall permanent hinter den Maststufen haengen bleibt, wenn wir versuchen, es bei Welle hoch zu ziehen. Ich habe an der Aussenkante der Stufen ein Baendsel durchgezogen und hoffentlich hat sich das Problem damit erledigt. Aber nachdem der aktuelle Stand lautet: 18 sm unter Segel, 327 sm unter Maschine, werden wir uns wohl etwas gedulden muessen..)

Ansonsten waren wir gestern Abend bei den Beiden drueben zum Grillen, gleich kommen sie fuer den taeglich, obligatorischen 😉 Sundowner mal zu uns rueber und ab und an, wenn es zwischendurch ein klein wenig schaukelt (nein, es liegt nicht an zu viel Alkoholgenuss!!!!!!) schauen wir auf`s Meer hinaus, ob da gerade mal wieder eine lange Faehre oder ein grosses Kreuzfahrtschiff faehrt….Wir liegen hier naemlich an der vielbefahrenen Seestrasse nach Athen und Istanbul und von daher faehrt hier ein Riesenschiff nach dem anderen an uns vorbei.

..wer von Euch jetzt gerade vielleicht ein ganz kleines bisserl neidisch wird, bitte nicht vergessen, der naechste Sturm oder Schwell kommt uns ganz sicher wieder heimsuchen 😛

…nur ganz kurz zu Milos

03.05.2015 0 sm (266 sm gesamt)
Haben heute morgen in den Hafen von Milos verholt, da wir Diesel bunkern wollten und da unsere neuen griechischen Freunde (die vom 1. Mai, die gestern nachmattag noch bei uns an Bord waren) uns eingeladen haben, mit ihnen zur Plaka (Altstadt) des Dorfes zu fahren. Diese liegt nämlich doch ein ganzes Stück weg hoch oben auf dem Berg.
Und da wir nun auch wieder WIFI vom Restaurant gegenüber haben, habe ich alle Bilder von Santorin und auch von Milos einstellen können.
By the way, an dieser Stelle mal ein dickes Lob an die Wettervorhersage von Wetterwelt. Hat bisher immer super gestimmt; gestern Nachmittag kam der angesagte Starkwind mit 20 min Verspätung. Unser Anker hielt wie eine 1, aber bis Mitternacht blies es mit bis zu 29 kts, dann konnten wir ins Bett gehen. Genau wie angesagt.
Schade übrigens, dass wir weiter müssen. Milos ist sehr schön, hat 85 Sandstrände und wir kennen keinen davon. Und morgen werden es 37 Grad!!!!
Und last but not least einen lieben Sonntagsgruß an unsere treuen Leserinnen Hannah und Alina 🙂

Und wer waren die wirklich Leidtragenden der letzten Woche?

02.05.2015 72 sm (266 sm gesamt)

Pustekuchen! Nicht wir. Obwohl wir uns so gefuehlt haben mit dem ewigen Gequietsche der Fender und dem Schwell.
Nix da, es waren unsere Fender! Die, die einen Stoffueberzug hatten,sehen noch ganz gut aus, nur der Ueberzug ist entweder gerissen oder aufgerubbelt. Die anderen sehen aus wie an der Kaesereibe entlanggezogen.
Nach einer ruhigen Ueberfahrt von Santorin nach Pholegandros blieben wir dort nur eine Nacht in einer einsamen Bucht und haben uns gestern bei an sich ruhigem Wetter, aber einer bloeden, steilen Restwelle gegenan in die weite Bucht von Milos aufgemacht. Diese Bucht, die einen Durchmesser von gut 5 sm hat, zaehlt zu den sichersten im ganzen Mittelmeerraum. So liegen wir ziemlich am Ende, da ab heute Nachmittag schon wieder bis 30 kn aus Suedwest vorhergesagt sind. Wahrscheinlich bleiben wir bis Montag morgen hier. Dann soll das Wetterfenster guenstig sein fuer die rd. 75 sm zum Peloponnes.
Hinter uns am Ufer steht ein kleines Wochenendhaus, in dem gestern kraeftig und laut der 1. Mai gefeiert wurde. Irgendwann im Laufe des fruehen Abends loeste sich ein kleines Boot vom Steg mit froehlichen jungen Menschen, kam zu uns und lud uns ein, mitzufeiern.
Mit einem Sixpack Bier bewaffnet und landfein umgezogen wurden wir dann von den rd. 40 Feiernden jeden Alters willkommen geheissen. Bevor wir richtig schauen konnten, sassen wir schon mit am Tisch, hatten Gegrilltes vor uns auf dem Teller und ein Bier in der Hand. Alle wollten wissen, wo wir herkommen, und im Nu entspann sich auf Englisch eine lebhafte Konversation (soweit dies bei der extrem lauten griechischen Volksmusik moeglich war). Das Haus gehoert wohl einem Athener Freund, der es seinen Freunden auf Milos zum Feiern zur Verfuegung stellt.
Erstaunlich war, wieviel junge Menschen dann im Laufe des Abends zur Violine und Gitarre griechische Volkstaenze tanzten, streng nach Maennern und Frauen getrennt. Ich fuehlte mich unheimlich an den Film „Alexis Sorbas“ erinnert.
Irgendwannn mussten wir dann mal wieder zurueck an Bord; da die Musik fuer Snowy zu laut war, hatten wir ihn nach kurzer Zeit wieder an Bord gebracht. Wir sprachen noch eine Gegeneinladung fuer heute Nachmittag aus und nun sind wir mal gespannt, wer so alles kommt.