Archiv für den Tag: 15. August 2016

…buchteln ist entspannend

15.08.2016
Nachdem ein Marinaaufenthalt – insbesondere im August – die Bordkasse ja doch erheblich strapaziert und unsere neuen deutschen Freunde fuer kurze Zeit aus privaten Gruenden nach Hause fuhren, haben wir uns Samstag auf die lange, lange Reise gemacht und den Anker 0,8 sm weiter noerdlich in der Baie de Tamarone fallen lassen. Ich muss nicht betonen: auf 5 m Sandgrund und in kristallklarem Wasser. Also was die Sandstraende rund um Sardinien und Korsika angeht, das haelt aber absolut einem Vergleich mit der Karibik stand. Nur leider fehlt die bunte und artenreiche Unterwasserwelt (wobei ich sagen muss, dass ich gestern beim Schnorcheln sogar einen Rochen gesehen habe).
Wir bekamen dann auch nachmittags gleich Kaffeebesuch. Corinne und Bernard kamen mit ihrem grossen schwarzen Schlauchboot, ihren beiden Toechtern und einem Freund vorbei. Da Bernard sehr gut Englisch spricht, war es auch nicht anstrengend und beim Ablegen versprachen sie, in den naechsten Tagen wieder einmal vorbei zu schauen.
Ansonsten gibt es auch nicht viel zu berichten. Der Tag vergeht mit Lesen, Snowy spazieren gehen, schnorcheln und Bootsarbeiten wie Winschen fetten, Wassermacher laufen lassen oder Schlaucher putzen. Abends wird es fuer rd. 2 Stunden etwas wackelig, da dann wie an einer Richtschnur alle Motorboote die naheliegende Marina ansteuern und Schwell in die Bucht steht. Es ist unvorstellbar, was da alles ankommt. Heute habe ich mal angefangen zu zaehlen, aber bei 100 habe ich die Lust verloren.
Heute morgen sind wir mal zum Strand geschnorchelt, haben wieder den Rochen gesehen (es scheint ein Einzeltier zu sein, das sich immer an der gleichen Stelle aufhaelt) und hatten unseren Spass mit dem Anker eines unserer Nachbarn. Dieser Vertreter eines suedeuropaeischen Landes (ich nenne keine Nationalitaeten, um mich nicht irgendeiner Kritik auszusetzen), das fuer seine Ankerkuenste bekannt ist, kam gestern Nachmittag mit rd. 5 kts angerauscht. Auf einen kurzen Ruf des Skippers liess seine bessere Haelfte den Anker und rd. 10 bis 15 m Kette fallen, waehrend er ungebremst erst ueber Kette und Anker fuhr, dann einen engen Kreis zog, abstoppte und die Maschine abstellte. Genauso sah es unter Wasser aus: Der Anker lag friedlich auf dem – wohlgemerkt: auf, nicht im – Sand, die Kette im Kreis um den Anker gewickelt und dann steil nach oben. Vielleicht schnorchel ich nachher nochmals hin und mache ein Foto. Man glaubt es einfach nicht und was das Frustrierendste ist: Heute morgen lag das immerhin 12m-Schiff immer noch da, wo es gestern Abend lag. Und unsereins faehrt den Anker ein, gibt lieber 10 m mehr als zu wenig Kette und geht ab 25 kts Wind nachts Ankerwache. Naja, was solls.
Da das Wetter zumindest in den naaechsten Tagen stabil bleiben soll, werden wir uns hier auch nicht wegbewegen.