Archiv für den Monat: August 2014

Landausflug – mal was anderes

05.08. 2014

Der Leihwagen war pünktlich da und dann ging es auch schon los.
Zuerst nach Fethiye (mit dem Schiff schaffen wir das ja anscheinend nicht mehr, haha), Sonnenbrille reklamieren, dann nach Göcek, neue Heckleinen kaufen (leichtere, die zudem schwimmen. Die alten habe ich aus meinen Augen verbannt!). Dann ging es nach Saklikent, dem mit 17 km längsten Canyon der Türkei. Wir mussten am Anfang durch eiskaltes Wasser von den Bergen waten und dann ging es in die Schlucht. Natürlich keine 17 km, aber doch ein kleines Stück. Echt imposant; Bilder habe ich gerade auch schon eingestellt!!
Um den Ausflug abzurunden, haben wir uns auf dem Rückweg noch die antiken Städte Xanthos und Pitara angesehen und sind in Kalkan nochmals im Salt and Pepper essen gegangen. Insgesamt war es ein richtig schöner Tag. Ins Landesinnere zu fahren, ist nochmal ganz etwas anderes, als immer nur die Küstenregion zu sehen. Dort geht es recht mondän zu, aber hier sieht man dann doch die richtige Türkei und das ist schon sehr beeindruckend – egal, wie man das jetzt auffassen mag. Armut, ja klar, aber auch nette Dörfchen, viele Bauern, Ziegen, Schafe – es ist einfach anders als das, was man sonst so sieht und in jedem Fall total interessant.
Als wir in die Marina kamen, hatte sich auch da etwas getan – nein, um Himmels willen nichts am Motor, wer käme denn auf solche progressiven Gedanken?
Nein, man hatte unser Schiff 20 m verlegt, weil man ein anderes Schiff kranen musste und unseres wohl im Weg stand. Hurra, 20 m näher am Wasser, es geht voran!!

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War Hiob Türke?

04.08.2014
Anders kann man sich unsere Situation eigentlich gar nicht mehr erklären. Heute gegen frühen Nachmittag wurde der Saildrive eingebaut. Hurra, schrie ich innerlich, weil damit verbunden das Eintreffen des Autokrans in "one, maybe two or three hours" angekündigt wurde. Dieser wurde für den Motor benötigt. Vor meinem geistigen Auge lagen wir schon wieder im Wasser, spätestens morgen die gastliche und schöne Marina verlassen könnend.
So gegen 19.30 Uhr fühlte ich mich dann doch mal veranlasst, nachzufragen, wann denn der Kran nun käme? "Not today". Ok, aber tomorrow morning? "Not tomorrow morning, problem with engine". Mein Herz wie auch meine Laune sanken in einen ziemlich tiefen Keller. Für Aufklärung sorgte der Chef des technischen Services. Tja, ihnen wäre heute leider aufgefallen, dass Yanmar die falschen Dämpfungslager geschickt hätte. Diese seien viel zu schwach für unseren Motor. Aber keine Sorge, sie seien bereits beanstandet worden, die neue Sendung sei auf dem Weg nach Fenike, morgen abend dort eintreffend,blabla, Bus dann hierher, blabla- wie bekannt. Tja, der arme Kerl bei Yanmar in Istanbul – – und direkt nach dem Ramadan – – Versehen — komme schon mal vor — (auf gut deutsch, wahrscheinlich war er hacke voll beim Packen).
Tja, und das heißt für uns mindestens drei weitere Tage hier an Land. An sich muss man ja auch nicht segeln. und hier schaukelt es auch nicht so.
Shit happens, mehr fällt mir langsam dazu nicht mehr ein. Ausser, dass ich morgen aus Frust einen Leihwagen mieten werde, den ganzen Tag mit Nadine und Snowy durch die Gegend fahre und mir in Göcek neue achterne Festmacher (Schwimmleine, wohlgemerkt!) kaufe. Nur so, bevor ich an Bord anfange, zu schreien. So ganz bin ich halt doch noch nicht "privatier-entspannt".

Hamas???? Neee, Hamam!

03.07.2014
Tja, wer hätte das gedacht. Da habe ich alter, rauher Salzwasserbuckel (andere sagen auch "silverback") mich doch tatsächlich überreden lassen. Au Mann! Aber der Reihe nach. Was war passiert?
Nun, meine Wellness Crew hatte letzte Woche mein liebe Frau überredet – ach, was sage ich, von wegen überredet, mit wehenden Fahnen hatte sie sich angeschlossen – einen türkischen Hamam zu besuchen. Da ich ja nicht so auf Wellness stehe, blieben Snowy und ich als einzig gestandene Männer an Bord zurück und prosteten uns mit Bier und Wasser zu. Nach gut drei Stunden kamen nacheinander drei völlig verklärte und verölte Softies zurück.
Gut, das hätte es sein können, wenn wir nicht immer noch an Land ständen. So aber dachte ich heute, dass ich trotz aller Wellnessaversion an sich nicht die Türkei verlassen kann, ohne diese Erfahrung auch gemacht zu haben. Wo in der Welt gibt es denn noch Original-Hamams?
Also Nadine und ich heute los. Als ich mit Badeshorts und einem um die Hüften gewickelten Saunatuch loslegen wollte, lachten sich die Angestellten erst mal kaputt und baten höflich aber auch eindringlich um das Ablegen. Nee, nicht des Saunatuchs! Sondern der Badebermuda. Na gut, prüde sind wir ja nicht. Aber dann 10 min in die Sauna—da fragt man sich schon, warum. Nadine meinte, das würde die Poren öffnen. Ok, hätte ich gewusst, dass die Besatzung auf so etwas steht, hätte ich sie sehr gerne am Polieren des Schiffes beteiligt, denn nicht anders lief mir nun der Schweiß von der Stirn. Man ist doch einfach zu gutmütig.
Dann kamen Eiswasser und eiskalter Wasserschwall – Gott sei Dank! (hat wahrscheinlich die Poren sofort wieder geschlossen, haha).
Dann ging es zur nächsten Station. Auf einer Mamorliege versucht der Masseur mir mit einem Rubbelschwamm die oberste Hautschicht abzureiben – wahrscheinlich störte er sich an meiner Bräune. Komisch nur, das die Masseurin das gleiche auch bei Nadine machte – und die ist doch gar nicht so braun?? Danach füllten sie Kopfkissen mit Schaum, schlugen damit auf uns ein und verteilten und verrieben selbigen. Danach wurde nach 54 Jahren mal wieder die Hornhaut cm-dick von meinen Fusssohlen geschabt. Wenn ich mich recht erinnere, hat dies meine liebe Mum das letzte Mal gemacht, als ich in dieser weißen Plastikbadewanne mit Stöpsel saß, vor mich hinbrabbelte und mit einer gelben Plastikente spielte.
Inzwischen kam ich mir schon fast wie in einer Autowaschstraße vor, aber es ging noch lange nicht in die Trocknungsphase.
Denn nun kamen Relaxliege, heißen Apfeltee trinken, 45 min Ölmassage (ich flutsche jetzt mehr als jede Ölsardine), Gesichtsmaske (ich konnte mich nicht sehen, hatte aber das Gefühl, jedem Zombie, der gerade dem Grab entsteigt, einen gehörigen Schrecken einjagen zu können) usw. usw.
Aber ganz ehrlich: So unter´m Strich war es richtig gut!!
Jetzt kann ich morgen früh ganz relaxed und genauso eingeölt (hoffentlich) wie unser Motor den weiteren Entwicklungen entgegen sehen.

Die Hoffnung starb zuletzt – aber jetzt ist sie tot

02.08.2014, 14:30 local time
Unsere Ersatzteile liegen noch in Antalya. Wahrscheinlich kommen sie heute abend hier an und dann fangen sie wohl auch noch mit dem Einbau an, aber dass wir vor Montag nachmittag hier wegkommen, ist jetzt definitiv gestorben.
Unsere (geduldigen) Freunde haben daraufhin (verständlicherweise) beschlossen, sich die letzten beiden Tage Fethiye anzuschauen und werden unser Hotelschiff gleich gegen ein gutes Hotelzimmer tauschen und uns verlassen. Irgendwie war es aber trotzdem richtig schön mit den beiden und ich denke, wir haben die Tage gut ausgefüllt. Klar, segeln wäre schöner gewesen, aber es war auch so ok.

Warten, warten, warten

2. August 2014

Nichts tut sich! Wir haben schon Mittag und die Teile sollten an sich da sein. Langsam aber sicher werde ich nervös und glaube nicht mehr so recht, dass wir heute hier noch wegkommen.
Na, zumindest wurde gestern die Winsch repariert – beide Fussschalter musssten erneuert werden. Habe sie dann gleich auch auseinandergenommen, gereinigt und neu gefettet. Na, und da wir ja Zeit ohne Ende haben,
gibt es jetzt auch neue Bilder in der Galerie.